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Gemeinde Wenden

Aus der Geschichte von Wenden

Die  Gemeinde Wenden liegt im Süden des Kreises Olpe, im südlichsten Zipfel des  Sauerlandes. Hier entspringt die Bigge, die mit ihren Nebenbächen und -flüssen den Biggesee speist.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Altenhof, Altenwenden, Bebbingen, Brün, Büchen, Döingen, Dörnscheid, Elben, Gerlingen,  Girkhausen, Heid, Hillmicke, Hoffnung, Hünsborn, Huppen, Löffelberg, Möllmicke, Ottfingen, Römershagen, Rothemühle, Rothenborn, Scheiderwald, Schönau, Schwarzbruch, Trömbach, Vahlberg, Wenden, Wendenerhütte und Wilhelmstal. Sitz  der Gemeindeverwaltung ist Wenden.
Die Ortsbezeichnung Wenden mag sich aus der Lage der Gemeinde herleiten. Hier berührten sich weit vor der  ersten Jahrtausendwende die Grenzen der Stämme der Franken und der  Sachsen.

Die erste Besiedlung des "Wendener Landes", das innerhalb des  Kreises Olpe aus den unterschiedlichsten Gründen eine Sonderstellung einnimmt,  liegt im Dunkel der Geschichte.

Die Namen der Ortschaften  Girkhausen, Bebbingen, Döingen, Gerlingen, Ottfingen und der "untergegangenen"  Höfe, der "Wüstungen" wie z.B. Wieringen, Deplingen, u.s.w., lassen auf eine  Besiedlung im 9. bis 10. Jahrhundert schließen. Die Namen der Gewässer wie Elbe, Albe, Wende, Bigge, Benze und Binse geben jedoch einen Hinweis darauf, dass weit  vor dieser Zeit eine Besiedlung zu vermuten ist.

Die erste urkundliche  Erwähnung Wendens bezieht sich nach neuen Erkenntnissen auf das Jahr 1011. In diesem Jahr wurde in Herford ein Kloster gegründet, das mit Gütern in Wendenne,  womit nach heutigem Wissensstand Wenden gemeint sein dürfte, ausgestattet  wurde.

Wenden gehört somit zu den Ortschaften des Kreises Olpe, die als erste urkundliche Erwähnung fanden.

Wann wurde in Wenden die erste Kirche gebaut, wo hat sie gestanden? Im "Libere valoris" vom Beginn des  14. Jahrhundert, einem auf älteren Vorlagen beruhenden Abgabenverzeichnis der Erzdiözese Köln, finden wir die Angabe "Wendene capella". Die Gemeinde Wenden wird von Wasserscheiden eingegrenzt. Hier entstanden Grenzen, die über Jahrhunderte Bestand hatten.

Es waren die Grenzen zum Territorium Nassau-Siegen im Südosten und Osten, der Herrschaft Wildenburg im Süden und dem  Herzogtum Berg im Südosten und im Osten. Heute sind es die Grenzen zu den  Kreisen Siegen-Wittgenstein, Altenkirchen und dem Oberbergischen Kreis.

Dort wo drei Herrschaftsgebiete zusammentrafen, finden wir noch heute alte  Grenzsteine, sogenannte "Dreiherrensteine". So zwischen Römershagen und  Hühnerkamp und oberhalb der Ortschaft Kamp. Das Gemeindegebiet gehörte zum Kurfürstentum Köln.

Die Wendschen sind darum für das angrenzende Siegerland und für die Bewohner des ehemaligen Herzogtums Berg  bis heute die "Köschen". Sie hielten nach der Reformation an ihrem Glauben  fest, wogegen das Siegerland und das angrenzende Gebiet des Herzogtums Berg die  Lehre Luthers annahmen.

Die Siegerländer friedeten ausgangs des Mittelalters ihr Gebiet mit Gräben und Wälen und einer dichten Hecke aus Buchen und Dornengestrüpp ein. Den Teil dieser Grenze, der an den Kreis Olpe grenzt, nennt  man das "Kölsche Heck".

Diese Grenzbefestigung ist zwischen Hünsborn und Oberholzklau noch gut zu erkennen. Das Kölsche Heck weist auf eine Stammesgrenze  zwischen Franken und Sachsen hin, die zu einer Sprachgrenze (Hochdeutsch - Niederdeutsch) und schließlich nach der Reformation zu einer Religionsgrenze wurde.

Die "Kölschen" blieben katholisch, im Siegerland öffneten sich die Herrscherfamilien mit wenigen Ausnahmen der neuen Lehre.

1803 wurde das Wendener Land dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeschlagen und kam 1816 zu Preußen.Das  ehemalige Amt Wenden wurde im Jahre 1850 aus den Gemeinden Wenden und Römershagen (ehemals Kirchspielgemeinschaft) gebildet.

Die im Kreis Olpe  schon 1969 vollzogene kommunale Neugliederung war die Geburtsstunde der heutigen  Gemeinde Wenden, die aus den Gemeinden Wenden und Römershagen des aufgelösten  Amtes gebildet wurde.

Mit einer Katasterfläche von 72,56 qkm gehört die Gemeinde Wenden zu den Flächengemeinden im ländlichen Raum, die mit 276 Einwohnern auf einem qkm erheblich unter dem Landesdurchschnitt des  Landes Nordrhein-Westfalen liegt, obwohl die Einwohnerzahl der Gemeinde von  8.668 im Jahre 1946 auf 20.035 am 31.12.1999 angewachsen ist.

Das starke Anwachsen der Bevölkerung hat verschiedene Ursachen. Günstige Voraussetzungen  zum Erwerb von Grund und Boden verbunden mit der Schaffung eines Eigenheimes wurden nicht nur von zahlreichen Vertriebenen nach dem Krieg, sondern auch von  vielen Bauwilligen erkannt, die die Vorzüge der Gemeinde als Wohngemeinde  nutzen.